Zurück in der Altstadt, im östlichen Teil Funchals, befindet sich die Straße „Rue St. Maria“, die zu einem Künstlerviertel gehört, in dem mehrere Haustüren und Fassaden bunt bemalt oder eben künstlerisch gestaltet sind. Wobei man sich über den guten Geschmack bekanntlich nicht streiten soll…
Ebenfalls in dieser Ecke schauten wir uns die kleine Kapelle „Capela do Corpo Santo“ an, die im 15. Jahrhundert zu Ehren von St. Pedro Gonçalves Telmo, dem Schutzheiligen der Fischer, erbaut wurde. Wir liefen weiter in Richtung Meer und gelangten an der gelb getünchten Festung „Forte de São Tiago“ vorbei, in deren Inneren sich ein Museum zeitgenössischer Kunst befinden soll. Dieses haben wir nicht besichtigt, dafür sahen wir aber zwei noblere Oldtimer im Innenhof geparkt stehen.
Wir spazierten an der breiten Uferstraße „Avenida Do Mar“ entlang zurück Richtung Hafen, und kamen so automatisch an einem weiteren Fort, dem „Fortaleza de São Lourenço“ vorbei. Das Fort gehörte zum Festungsgürtel, der Funchal vom 17. bis ins 19. Jahrhundert umgab. Inzwischen dient es der Regierung als Residenz des Ministers der Republik sowie des Militärkommandanten.
Den Hafen an sich fanden wir nicht weiter sehenswert. Dafür aber den „Parque de Santa Catarina”, der sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite hoch über dem Hafenbecken erstreckt, umso mehr. Das weite Hangareal ist eine schön angelegte Parkanlage mit exotischen Bäumen, Blumenbeeten, einem Teich, einer Kapelle und einem Herrenhaus.
Ein paar Straßenecken entfernt gelangten wir zu einem Straßenzug, im dem ziemlich dicht aufeinander, immer weiter den Berg hinauf, mehrere sehenswerte Gebäude folgen. Zum einen befindet sich dort die Kirche „Igreja de São Pedro“ mit einem schweren Eingangsportal aus Holz. Das Innere der Kirche wirkt mit seinem Goldschmuck sehr überladen und erdrückend. Gegenüber der Kirche befindet sich das Naturgeschichtliche Museum mit Aquarium, welches wir uns aber nicht angeschaut haben.
Wir kletterten dahingegen weiter den Berg Richtung „Casa Museu Frederico de Freitas“ hinauf. Die Villa aus dem 17. Jahrhundert beherbergt wertvolle Möbel, alte Azulejos, religiöse und chinesische Kunst. Da wir kurz vor der Schließungszeit vor Ort waren, beschlossen wir, das Gebäude nicht mehr von Innen zu besichtigen, da es auch schon von außen nur noch einen sehr heruntergekommenen, renovierungsbedürftigen Eindruck machte.
Wir schauten uns dahingegen, in den letzten Minuten der Öffnungszeit, die Kirche des sich als nächstes anschließenden Konventes „Convento de Santa Clara“ an. Das Kloster Santa Clara ist in seiner Gesamtheit ein echtes Erbjuwel, nicht nur wegen der hohen Qualität seiner Ausstattungen, sondern hauptsächlich aus dem Grund, da es sich um ein Gebäude aus dem 15. Jahrhundert handelt, das heute noch genauso wie vor 500 Jahren seine Mission als Franziskaner-Nonnenkloster erfüllt. Leider wurde uns wegen der kurzen Zeit die Besichtigung des Kreuzganges nicht mehr gestattet.
Wir hatten noch einen Kraftakt zu bewältigen, denn wir wollten uns unbedingt noch die dritte Festung von Funchal, das „Fortaleza do Pico de São João“ anschauen und diese liegt, wie könnte es anders sein, ganz oben auf dem Berg. Also blieb uns nichts anderes übrig als den extrem steilen Aufstieg über sehr schmale Gassen und Straßen in Kauf zu nehmen.
Oben angekommen gab es dann eine richtige Enttäuschung: die Festung konnte nicht, wie in der Reiseliteratur beschrieben, besichtigt werden. Lediglich die untersten Plattformen mit einem Restaurant und einem Aussichtspunkt waren zugänglich. Die langen Treppen an der Festungsmauer entlang, steil nach unten und auf der anderen Seite wieder hinauf, führten nur zu einem abgeschlossenen Tor. Unser Pech war auch noch, dass diese Treppen als „Sackgasse“ konzipiert waren und wir sämtliche Stufen wieder - kehrt Marsch – zurück mussten, nur um auf der gegenüberliegenden Seite abermals vor einem geschlossenen Eingangstor zu landen. Dieses Tor hatte aber zumindest eine Infotafel, auf der in mehreren Sprachen die Öffnungszeiten zusammen mit folgendem Hinweis geschrieben standen: "Zutritt nur für autorisierte Besucher“. Na toll! Immerhin: die Aussicht von oben war gut, auch wenn es die Mühen des Aufstieges absolut nicht wert war.
Auf dem Rückweg hinunter zum Hafen gelangten wir noch an der Aussichtsplattform „Miradouro das Cruzes“ vorbei, von der aus wir einen Blick nach unten auf die „Englische Dreifaltigkeitskirche“ -- Igreja Inglesa (Santíssima Trindade) werfen konnten.
Vom Hafen aus in westlicher Richtung gesehen, befinden sich die größte Anzahl der Hotelanlagen. So auch unser Hotel „Madeira Panoramico“, von dem aus wir einen tollen, unverbauten Blick hinunter zum Hafen und auf die Berghänge voller „Häuser“ hatten. Von unserem Hotel aus brachte uns ein kostenfreier Shuttlebus mehrmals am Tag hinunter zum Hafen und wieder zurück, so dass wir bequem und flexibel auf unsere Besichtigungstouren in die Stadt kamen.
Zu den geführten Wandertouren wurden wir ebenfalls mit Bussen abgeholt und zu den jeweiligen Startplätzen der Levada-Touren gebracht.