Unser letzter Ausflugstag begann ebenfalls mit gutem, beständigem Wetter und führte uns in den Norden Richtung Nago-Torbole in der Provinz Trient. Dort wartete unser erstes Ziel für diesen Tag - die Marmitte dei Giganti (Töpfen der Riesen)
Bei den „Marmitte dei Giganti“ handelt es sich um Eislöcher, auch Gletschermühlen genannt, die in der Eiszeit vor 70.000 bis vor etwa 10.000 Jahren entstanden sind. Durch Gletscherschmelzwasser entstandene Strudel haben zu Auswaschungen des weicheren Gesteins geführt. Solche Auswaschungen können in Torbole besichtigt werden. Den größeren der beiden Riesentöpfe erreicht man vom Parkplatz aus nach einem kurzen Fußweg über eine vielbefahrenen Straße, direkt neben einer Felswand die Treppe hinunter. Links neben dem großen Topf befindet sich ein Eingang zu einer kleinen Höhle, die, wie so oft in den Bergen um den Gardasee, militärischen Ursprungs ist. Nehmt eine Taschenlampe mit, wenn Ihr die nur aus zwei Gängen und kleinen Räumen bestehende Höhle besuchen wollt. Rechts neben dem großen „Topf der Riesen“ führt eine etwa acht Meter hohe Leiter zum zweiten, allerdings deutlich kleineren, „Riesentopf“. Dieser ist auch nicht so beeindruckend, aber alleine der Aufstieg über die Leiter und der anschließende Rundblick sind es wert, einmal hochzuklettern.
Nun folgte eine etwas längere Fahrstrecke, die uns an mehreren interessanten Landschaftsformen mit Ausblicken vorbeiführte. Von Torbole aus nahmen wir zunächst die Ausfahrt Richtung Bolognano, wo wir dann dort angekommen rechts abbogen und der Beschilderung zum Monte Velo (SP48) folgten. Wir fuhren entlang vieler sehr enger Serpentinen und gelangten nach einiger Fahrzeit zur Ortschaft Santa Barbara. Dort folgten wir der Beschilderung bergab nach Ronzo-Chienis. Die Gemeinde liegt etwa 23,5 Kilometer südwestlich von Trient im Val di Gresta. In Ronzo-Chienis angekommen hielten wir uns links und fuhren wieder bergauf zum Sattel des Passo Bordala. Der Passo Bordala ist ein Gebirgspass im Trentino zwischen Ronzo-Chienis und Bordala (SP88). Die Passhöhe befindet sich auf einer Höhe von 1250 m Höhe über dem Meeresspiegel. Von dort oben hat man bei klarem Wetter einen beeindruckenden Blick bis in die Brenta-Dolomiten.
Unsere Route führte uns weiter auf der SP88 hinunter ins Etschtal in Richtung Castellano. Etwa auf halbem Weg sahen wir ein Schild Richtung Lago di Cei, dem wir folgten. In unserem Reiseführer wurde uns der Lagi di Cei als kleiner, beliebter Badesee angekündigt. Er entstand erst vor achthundert Jahren durch einen Erdrutsch und liegt auf 925m Höhe über dem Meeresspiegel. Seine Ufer sind von dichtem Baumbestand umgeben und auf dem Wasser gedeihen Seerosen, was ihn deswegen etwas trüb wirken lässt. Soweit die Beschreibung! Wir empfanden ihn aber gar nicht so idyllisch wie beschrieben, sondern eher noch wie ein etwas größerer „Tümpel“. Für uns war er also nur ein kurzer Zwischenstopp ohne Foto wert.
Zurück auf der Straße in Richtung Castellano, fuhren wir nun komplett ins Etschtal hinunter und nahmen am Kreisverkehr nahe der Autobahn die Nationalstraße (SP90) in Richtung Folgaria. Es geht über die Etsch nach Rovereto, wo wir uns eigentlich die Dinosaurierspuren der Lavini di Marco anschauen wollten. Doch wir kamen gar nicht bis zur Besichtigungsstelle, da eine Gruppe an Menschen (vielleicht Archäologen?), gerade dabei war mit kleinen Pinseln die Felswände am Rande der Fahrstrecke zu bearbeiten. Somit war die komplette Zufahrt für den Verkehr gesperrt. Pech gehabt!
Also wieder kehrt Marsch nach Rovereto, eine für PKW-Fahrer wenig attraktive Stadt. Nach einem landschaftlich schönen weiten Bogen durch die Berge über den Passo del Sommo gelangten wir nach Trient und nahmen nun die schnellste Verbindung zurück zum Ausgangspunkt in Nago-Torbole.
Dabei legten wir noch einen Zwischenstopp am Tobliner See ein. Er liegt etwa 15 Kilometer westlich von Trient im Valle dei Laghi, einem von den Gardaseebergen eingerahmtem Tal, zusammen mit mehreren anderen kleinen Seen. Dort besuchten wir das auf einer Halbinsel liegende „Castel Toblino“, um uns dort im Café eine kleine Stärkung zu gönnen, und den tollen Ausblick auf den See zu genießen. Das Castel selbst besichtigten wir nicht.
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An unserem Heimreisetag zeigte sich der Himmel freundlich ohne Regenwolken, so dass wir uns auf unsere Rückreise über die Timmelsjoch-Hochalpenstraße, dem höchsten Passübergang der Ostalpen freuen konnten.
Obwohl die Passstraße auf ca. 2500 Höhenmetern hinaufführt, ließen wir es uns nicht nehmen, mit offenem Cabrio durch den dort noch immer vorhandenen Schnee zu kurven. Dabei schlängelten wir uns von der Kurstadt Meran über unzählige Serpentinen die Alpen hinauf und über unzählige Kurven auf der österreichischen Seite wieder hinab nach Obergurgl.
Wir genossen den Blick auf steil abfallende Felswände, kristallklare Bäche und hatten außerdem eine tolle Fernsicht. Für uns das optimale Abschlusserlebnis unseres Cabriourlaubes!