Nach dem doch weitestgehend beständigen Wetter der letzten Tage überraschte uns der folgende Morgen dann doch mit einer dichten grauen Wolkendecke und Dauerregen. Wie gut, dass wir für diesen Tag den Besuch eines alten Bergwerkes geplant hatten. Dort drinnen konnte uns der Regen ja egal sein.
Also fuhren wir nach Annaberg-Buchholz zum Dorothea-Stolln und nahmen an einer gut anderthalb stündigen Führung durch den alten Stollen teil, wobei wir auch ein Stück in einem Boot zurücklegten. Zuvor wurden wir mit Regenjacke, Gummistiefeln, Helm und Grubenlampe ausgerüstet. Wie wir noch feststellen sollten, war diese Ausrüstung auch keinesfalls übertrieben. Der Stollen ist nicht komplett ausgeleuchtet, so dass wir zwischendurch absolut auf das Licht unserer Grubenlampen und der starken Taschenlampe des Führers angewiesen waren. Außerdem lief durch den Stollen beständig Wasser und tropfte an mehreren Stellen mehr oder weniger stark von der Decke. Auch der Helm war hilfreich, denn teilweise mussten wir leicht geduckt laufen, da konnte man sich doch schon mal heftig den Kopf anstoßen.
Es war wirklich interessant zu sehen, unter welchen Mühen und Gefahren hier damals Bergbau betrieben wurde. Unser Führer lockerte seine Ausführungen immer wieder mit lustigen Anekdoten auf, so dass diese Führung wirklich sehr kurzweilig und interessant war.
Anschließend hatten wir den Besuch des Museums Burg Stein in Hartenstein geplant, doch leider kann man diese Burg nur mit Führung besichtigen und wir hatten diese gerade um wenige Minuten verpasst. Eine Stunde bis zur nächsten Führung wollten wir jedoch nicht mehr warten. Es hatte zwar aufgehört zu regnen, aber es war sehr kalt und feucht und es ging ein eisiger Wind. Also hatten wir keine Lust, die Zeit mit einem Spaziergang zu überbrücken und fuhren stattdessen zurück zu unserem Hotel.
Gespannt schauten wir am nächsten Morgen nach dem Wetter, denn wir wollten wieder in den Zoo. Diesmal war Dresden an der Reihe, wo wir im Anschluss auch noch eine Stadtbesichtigung geplant hatten.
Das Wetter ließ uns zum Glück nicht im Stich. Es gab zwar am Nachmittag ein paar Regenschauer, aber die waren immer nur sehr kurz und gut auszuhalten. Vor dem Dresdner Zoo haben wir uns mit Stefan und Natascha, einem in der Nähe Dresdens wohnenden, befreundeten Paar, getroffen. Über den Zoo hatten wir zuvor gehört, dass er eigentlich nicht sonderlich sehenswert wäre, da seine Gehege ziemlich alt und nicht mehr den modernen Standards entsprechen würden.
In den letzten Jahren hat sich aber dort eine Menge getan, so dass wir einen ganz anderen Eindruck bekamen. Sicher gibt es noch ein paar „Altlasten“, wie die Innengehege des Affenhauses, aber die Löwenlandschaft, als Beispiel, ist modern und gut gestaltet. Zurzeit baut der Zoo an seiner neuen Giraffenanlage, wodurch der Rundgang ein wenig eingeschränkt wurde und auch manche Tiere in andere Gehege umziehen mussten. Die Einschränkungen durch die Baustelle hielten sich aber trotzdem noch sehr in Grenzen.
Nach dem Zoobesuch fuhren wir in die Altstadt Dresdens und trafen uns mit Stefans Vater. Dieser lebt seit 1956 in Dresden und hatte sich bereit erklärt uns ein wenig zu führen. „Ein wenig“ hieß dann gut zwei Stunden, die für uns sehr interessant waren. Wir bekamen keine Führung im typischen Reiseleiterstil, sondern viel Wissenswertes locker und mit Anekdoten versehen - eben aus der Sicht eines Dresdners.
Wenn man zu den Bauwerken, die man betrachtet, mehr erfährt als nur den Namen und kurze Daten zur Entstehung und Geschichte, macht das solch ein Führung richtig erlebenswert. Daher an Stefans Vater nochmals ein herzliches Dankeschön! Das Angebot - den Teil, den wir nicht mehr geschafft haben, nachzuholen - klingt verlockend!