Über Jahrhunderte hinweg war Prag eine multikulturelle Stadt, in der sich böhmische (tschechische), deutsche und jüdische Kultur begegneten und gegenseitig inspirierten. Die „Goldene Stadt“ zeigt heute ein geschlossenes, von Gotik und Barock geprägtes Stadtbild. Der Name „Goldene Stadt“ bezieht sich auf die Sandsteintürme, die bei Sonneneinstrahlung in Goldtönen schimmern. Eine weitere Erklärung für diese Bezeichnung ist, dass Kaiser Karl IV. die Türme der Prager Burg vergolden ließ. Außerdem unterstützte Rudolf II. mehrere Alchemisten bei der Suche nach Gold.
Auch der Name „Stadt der hundert Türme“ ist schon seit mehreren Jahrhunderten bekannt und bezieht sich auf die zahlreichen, stadtbildprägenden Türme im Stadtkern.
Die Prager Altstadt (tschechisch: Staré Město) ist die älteste der Prager Stadtteile. Ihr Zentrum bildet der Altstädter Ring mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Die Altstadt wird besonders durch ihre alten Häuser, die oft bis in die Romanik und Gotik zurückreichen, ihre zahlreichen Kirchen und romantischen Gassen geprägt.
In der Nähe des Altstädter Rings befindet sich die Josefstadt (tschechisch: Josefov), das Prager Judenviertel. Wichtige Sehenswürdigkeiten sind der Alte Friedhof, wo unter anderem der Rabbi Judah Löw begraben ist, und verschiedene Synagogen.
An der Grenze zwischen Alt- und Neustadt liegt der Platz der Republik mit dem Pulverturm und das im Jugendstil erbaute Repräsentationshaus oder Gemeindehaus.
Die Prager Neustadt (tschechisch: Pražské Nové Město) ist die jüngste und größte der Prager Stadtteile, die heute die historische Innenstadt Prags bilden. Sie wurde ab 1348 unter Karl IV. errichtet. Noch heute geht die Neustadt in ihrer Struktur wesentlich auf die Anlage im 14. Jahrhundert zurück, wenn auch nur einige wenige kirchliche und administrative Gebäude aus dieser Zeit erhalten sind. In der Prager Neustadt gibt es mehrere weltliche und geistliche Gebäude, insbesondere prächtige gotische und barocke Kirchenbauten. Diese sind jedoch nicht das Hauptausflugsziel von Touristen. Der belebteste Platz in der Neustadt ist der Wenzelsplatz, der als von mondänen Einkaufspassagen gesäumter Boulevard kaum noch an seinen mittelalterlichen Ursprung erinnert.
Die Karlsbrücke (tschechisch: Karlův most) ist eine im 14. Jahrhundert errichtete, historisch bedeutsame Brücke über die Moldau in Prag, die die Altstadt mit der Kleinseite verbindet. Sie ist die älteste erhaltene Brücke über den Fluss Moldau und eine der ältesten Steinbrücken Europas. Die Brücke erhielt ihren heutigen Namen erst im Jahr 1870, sie gilt als Wahrzeichen der Stadt und gehört zu den nationalen Kulturdenkmalen.
Die Prager Kleinseite (tschechisch: Malá Strana) mit dem Kleinseitener Ring bildete von 1257 bis 1784 eine rechtlich eigenständige Stadt unterhalb der Prager Burg mit einem von der Prager Altstadt deutlich abweichenden Charakter. Nach zwei verheerenden Bränden wurde sie die Stadt der Reichen und des Adels, wovon prunkvolle Paläste und Kirchen bis heute zeugen.